Bericht zur Gemeinderatssitzung mit Waldbegehung

Bericht zur Sitzung des Beller Gemeinderates mit Waldbegehung am 04.09.2021

Nach der Begrüßung durch Ortsbürgermeister Stefan Zepp, der Genehmigung der Niederschrift der letzten Gemeinderatssitzung und der formellen Feststellung der Beschlussfähigkeit begann die Waldbegehung mit dem Förster, Herrn Braun. Er war in Begleitung des Forstamtsleiters, Herrn Haase, der in Kürze in den Ruhestand geht und sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bedankte.

Vor Beginn der Begehung ging Herr Braun auf Fragen ein, die ihm im Vorfeld der Sitzung zur Verfügung gestellt wurden:

Wie sieht das aktuelle Wirtschaftsjahr aus und welche wirtschaftlichen Unterschiede ergeben sich aus der Nutzung eines Harvesters gegenüber der eigenen motormanuellen Bearbeitung?

Das Wirtschaftsjahr 2021 wird aufgrund der positiven Entwicklung der Holzpreise gut werden. Die genauen Zahlen stellt Herr Braun bei der nächsten Gemeinderatssitzung vor. Anhand verschiedener Beispiele erläuterte Herr Braun den wirtschaftlichen Vorteil des Harvesters: Bei einem durchschnittlichen Holzpreis von 25 Euro pro Festmeter hätte die klassische Bearbeitung ein Defizit von 44.000 € ergeben. Durch die Nutzung der maschinellen Lösung ergibt jedoch sich ein Erlös von 53.100 €. Des Weiteren wäre ein Einsatz der eigenen Mitarbeiter aufgrund der Personalsituation auch gar nicht möglich gewesen.

Die angesprochene Alternative, das Borkenkäferholz im Wald liegen zu lassen, würde die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers fördern und wäre auch aus wirtschaftlicher Sicht bei den derzeitigen Preisen nicht sinnvoll. Es wird von Förster Braun und Forstamtsleiter Haase auch ausdrücklich nicht empfohlen.

Wiederaufforstung

Die Wiederaufforstung erfolgt durch ein breit diversifiziertes Angebot an Baumsorten (Linde/Eiche/Esskastanie/Ahorn/Küstentanne/Douglasie/Lärche/Zeder/Buche), soweit verfügbar, die zum Teil durch Pflanzung und zum Teil durch Naturverjüngung erfolgen soll.

So soll ein widerstandsfähiger Mischwald entstehen. Des Weiteren wird die Bepflanzung durch eine Gemeindeaktion im Oktober nach Rücksprache mit dem Förster unterstützt.

Spätestens bei der nächsten Forsteinrichtung sollen Flächen ausgewiesen werden, die komplett stillgelegt werden und naturbelassen bleiben.

Nutzung des Waldes
Hinsichtlich der Nutzung des Waldes in Form von wirtschaftlicher Nutzung, naturnaher Bewirtschaftung und Wald als Gemeindewohl soll der Wald in Bell für alle Belange standortangepasst genutzt werden. Genauere Details anhand von Karten werden folgen und dann dem Gemeinderat als Zukunftskonzept vorgestellt werden.

Wegebau
Ausführlich wurde nochmals über den Wegebau im Bereich des Gänsehalses gesprochen. Hier wurde bereits im vergangenen Jahr auf einer Gemeinderatssitzung die Erneuerung eines Weges beschlossen, die bisher noch nicht durchgeführt werden konnte. Das nun vorliegende Angebot liegt etwas über dem Betrag, der im vergangenen Jahr genehmigt wurde. Aufgrund der aktuellen Landesförderung und der guten finanziellen Situation im Forstbereich wurde sich mehrheitlich für die Annahme des vorliegenden Angebotes ausgesprochen.

Abstimmungsergebnis: 7 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung.


Bei der Waldbegehung wurde insbesondere im Bereich der vom Harvester bearbeiteten Fläche am Schmitzkopf auf diverse Fragen der Ratsmitglieder eingegangen und das Tun und Handeln von den Herren Braun und Haase erläutert.

Dem Gemeinderat ist die wirtschaftliche Nutzung im Einklang mit der Natur sehr wichtig. So sollen dort, wo es sinnvoll und aus Gründen der Verkehrssicherheit möglich ist, zukünftig weitere Flächen stillgelegt und sich selbst überlassen werden. Der Bedarf an Holz als natürlicher Baustoff wird aber selbstverständlich auch weiterhin berücksichtigt werden.

Die Sitzung schloss nach aktuellen Mitteilungen durch Ortsbürgermeister Zepp:

Er berichtete, dass die Errichtung des Funkmastes sich aufgrund genehmigungsrechtlicher Fragen noch etwas verzögert.

Anschließend informierte er über eine Stelle in der Kindertagesstätte, die neu zu besetzen ist.